Savills Immobilien Beratungs-GmbH
Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Investmentmarkt für Handelsimmobilien – Q3 2021
DGAP-News: Savills Immobilien Beratungs-GmbH
/ Schlagwort(e): Immobilien/Kryptowährung / Blockchain
06. Oktober 2021 Wettrennen um Nahversorgungsimmobilien – Supermärkte inzwischen deutlich teurer als Shopping-Center
Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien kann auf das umsatzstärkste Quartal seit Beginn der Pandemie zurückblicken. Zwischen Juli und September wechselten Immobilien mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro den Eigentümer. In Summe betrug das Transaktionsvolumen im bisherigen Jahresverlauf damit ca. 6,0 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Rückgang von 36 % bedeutet. “Der Markt ist relativ deutlich zweigeteilt: Auf der einen Seite stehen Nahversorgungsimmobilien aller Art, die so viel Investoreninteresse auf sich ziehen wie nie zuvor. Auf der anderen Seite stehen Handelsimmobilien, die bei risikoaversen Investoren nur unter besonderen Rahmenbedingungen Akzeptanz finden”, berichtet Jörg Krechky, Head of Retail Investment Services Germany bei Savills. Je zwei klare Gewinner- und Verlierersegmente in der Gunst der Investoren Mit Blick auf das Transaktionsgeschehen der letzten zwölf Monate gibt es je zwei klare Gewinner- und Verlierersegmente, die für diese Zweiteilung exemplarisch stehen: Supermärkte und Discounter kamen auf einen Anteil am Transaktionsvolumen von 31 % – das ist nahezu doppelt so viel wie im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (16 %). Ein ähnlich hoher Volumenanteil entfiel auf Fachmarktzentren/-agglomerationen (26 %), der damit ebenfalls recht deutlich über dem 5-Jahres-Mittel liegt (21 %). Eine umgekehrte Entwicklung nahmen Kauf-/Warenhäuser und Shopping-Center: Beide büßten in den letzten zwölf Monaten gegenüber dem 5-Jahres-Mittel massiv an Umsatzanteil ein: Bei Erstgenannten schrumpfte der Anteil von 16 % auf 4 %, bei Shopping-Centern von 15 % auf 6 %. Vor allem bei Supermärkten resultierte dies in einer weiteren Renditekompression. Per Ende September lag die Spitzenrendite bei 3,7 %. Innerhalb von einem Jahr ist sie damit um 100 Basispunkte gesunken und Supermärkte sind damit inzwischen in der Spitze erheblich teurer als Shopping-Center, deren Spitzenrendite unverändert bei 5 % liegt. Fachmarktzentren sind in der Spitze ähnlich teuer wie Supermärkte, hierzu zählen aber ausschließlich nahversorgungsorientierte Zentren. Das Renditeniveau von stärker auf den Textileinzelhandel ausgerichteten Fachmarktzentren ähnelt jenem von Shopping-Centern. Private-Equity-Investoren und Projektentwickler mit hohen Ankaufsvolumina Die stark unterschiedlichen Risikoprofile der einzelnen Immobilientypen spiegeln sich auch in der Käuferstruktur wider. So entfallen 60 % des diesjährigen Ankaufsvolumens bei Kauf-/Warenhäusern auf Private-Equity-Fonds und weitere 15 % bzw. 10 % auf Privatinvestoren und Projektentwickler. Auch bei Shopping-Centern spielten Private-Equity- und Privatkäufer mit einem Volumenanteil von 16 % bzw. 11 % eine erhebliche Rolle. Bei Fachmarktzentren waren dagegen Offene Spezialfonds die mit Abstand größte Käufergruppe (57 %), die auch bezogen auf den gesamten Markt vorne lagen. Bemerkenswert ist in diesem Kontext noch die Rolle der Projektentwickler: Mit einem Volumenanteil von 9 % waren sie auf Käuferseite ungewöhnlich aktiv. In einigen Segmenten, etwa bei Geschäftshäusern, war ihr Anteil sogar bedeutende höher (20 %). “Die zahlreichen Ankäufe von Bestandsgebäuden durch Projektentwickler verdeutlichen den Repositionierungsbedarf vieler Einzelhandelsobjekte. Manche von ihnen werden mit entsprechender Anpassung als Einzelhandelsimmobilien weiterbestehen können, bei der Mehrzahl wird die Einzelhandelsnutzung nach erfolgter Repositionierung aber nur noch eine untergeordnete oder gar keine Rolle mehr spielen”, kommentiert Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, diese Entwicklung. Krechky ergänzt: “Nicht nur Projektentwickler und opportunistische Investoren sichern sich Einzelhandelsobjekte mit Repositionierungsbedarf. So beobachten wir beispielsweise ein steigendes Interesse von Logistikinvestoren an außerstädtischen Fachmarktzentren.” Insgesamt wurden 7 % aller in diesem Jahr gehandelten Objekte mit dem erklärten Ziel einer Konversion erworben – ein Höchstwert. Run auf Nahversorgung wird sich fortsetzen Für den weiteren Jahresverlauf und auch das kommende Jahr rechnet Savills mit einem anhaltenden Wettrennen risikoaverser Investoren um lebensmittelgeankerte Handelsimmobilien. “Wir wissen hier von mehreren Milliarden Euro, die noch in Nahversorgungsformate investiert werden sollen. Das dürfte für intensive Bieterprozesse und eine weitere Renditekompression sorgen”, so Krechky. Über SavillsSavills ist eines der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen mit Hauptsitz und Börsennotierung in London. Das Unternehmen wurde 1855 gegründet und blickt auf eine lange Geschichte mit überwältigendem Wachstum zurück. Savills setzt Trends statt ihnen zu folgen und verfügt heute über mehr als 600 Büros und Partner in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen Osten mit über 39.000 Mitarbeitern. In Deutschland ist Savills mit mehr als 300 Mitarbeitern in sieben Büros an den wichtigsten Immobilienstandorten präsent. Savills bietet seinen Kunden heute Expertise und Markttransparenz in folgenden Bereichen an:
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