Hannover Rück SE
Hannover Rück erreicht 402 Mio. EUR Gewinn im Halbjahr trotz deutlicher Erhöhung der Covid-19-Risikovorsorge
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Unternehmensmeldung Hannover Rück erreicht 402 Mio. EUR Gewinn im Halbjahr trotz deutlicher Erhöhung der
Hannover, 5. August 2020: Nach einem weitgehend den Erwartungen entsprechenden 1. Quartal machten sich in den Ergebnissen des 2. Quartals 2020 die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Hannover Rück deutlicher bemerkbar. Das Halbjahresergebnis fiel um 39,3 % auf 402,4 Mio. EUR. Grund hierfür war eine Erhöhung der Reserven im Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung: Für den Schadenkomplex Covid-19 hat die Hannover Rück hier im 2. Quartal Schätzreserven in Höhe von 380 Mio. EUR zurückgestellt und demzufolge in der Schaden-Rückversicherung im 1. Halbjahr insgesamt 600 Mio. EUR reserviert. “Wir sind bisher vergleichsweise gut durch diese Krise gekommen. Dies erlaubt es uns, entsprechend für die zu erwartenden Covid-19-Schäden vorzusorgen und der nach wie vor großen Unsicherheit über das Ausmaß der Pandemie Rechnung zu tragen,” sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. “Unser Geschäftsmodell ist auf die Bewältigung solcher Extremereignisse ausgelegt. Wir stehen unseren Kunden und Partnern uneingeschränkt zur Seite.” Die Kapitalbedeckungsquote, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, steht basierend auf vorläufigen Zahlen per Ende Juni bei rund 225 %. Dieser Wert liegt deutlich über dem Limit von 180 % und dem internen Schwellenwert von 200 %. Steigende Nachfrage nach Rückversicherung Sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung ergaben sich im 1. Halbjahr Möglichkeiten zum Ausbau des Geschäfts. Der gestiegene Bedarf an Rückversicherungsschutz spiegelte sich in den Vertragsverhandlungen zum 1. April, 1. Juni und 1. Juli, mit teils signifikanten Preis- und Konditionsverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich wider. Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich um 46,6 % auf 503,5 Mio. EUR (942,1 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erreichte 402,4 Mio. EUR (662,5 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 3,34 EUR (5,49 EUR) Ergebnis der Schaden-Rückversicherung durch Covid-19 belastet Die gebuchte Bruttoprämie der Schaden-Rückversicherung zum 30. Juni 2020 erhöhte sich um 16,9 % auf 9,2 Mrd. EUR (7,8 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte der Anstieg 16,3 % betragen. Die verdiente Nettoprämie stieg um 15,2 % auf 6,9 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 15,0 % betragen. Die Netto-Großschadenbelastung lag mit 737,0 Mio. EUR (140,5 Mio. EUR) deutlich über dem Erwartungswert von 414 Mio. EUR für das 1. Halbjahr. Für den Schadenkomplex Covid-19 belaufen sich die Rückstellungen auf insgesamt 600 Mio. EUR, wovon der Großteil auf noch nicht gemeldete, aber zu erwartende Schäden entfällt. Für die Aufstockung dieser Reserven um 380 Mio. EUR im 2. Quartal ist die nicht absehbare Dauer und Intensität der Pandemie wesentlich. Diese Rückstellungen sind für zusätzlich mögliche Schadenzahlungen, etwa für Deckungen von Betriebsunterbrechungen, Warenkrediten oder Veranstaltungsausfällen. Darüber hinaus rechnet die Hannover Rück mit Belastungen für Tornados in den USA in Höhe von 31,1 Mio. EUR sowie für Buschbrände in Australien in Höhe von 26,3 Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden-Rückversicherung inklusive Depotzinsen reduzierte sich auf einen Verlust von 160,7 Mio. EUR (Vorjahr: 195,9 Mio. EUR Gewinn). Die kombinierte Schaden-Kostenquote stieg auf 102,3 % (96,7 %). Bereinigt um die Covid-19-bezogenen Schadenreserven und unter Berücksichtigung einer Großschadenbelastung im budgetierten Rahmen hätte die kombinierte Schaden-Kostenquote 97,6 % betragen. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung fiel um 55,8 % auf 290,0 Mio. EUR (656,9 Mio. EUR). Der Beitrag zum Konzernergebnis belief sich auf 244,7 Mio. EUR (431,3 Mio. EUR). “Wir verzeichneten in der Personen-Rückversicherung ein merklich erhöhtes Bedürfnis nach Absicherung bei unseren Kunden, insbesondere für maßgeschneiderte Deckungskonzepte aus dem Bereich Financial Solutions in Asien”, sagte Henchoz. Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich aufgrund des zinsbedingten Anstiegs der stillen Reserven zum 30. Juni 2020 auf 48,8 Mrd. EUR (47,6 Mrd. EUR). Die Allokation der Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen wurde nicht wesentlich verändert. Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrug 139,8 Mio. EUR (127,5 Mio. EUR) und ist hauptsächlich auf Umschichtungen im Zuge der Portefeuillepflege sowie den erfolgreichen Verkauf einer Immobilie zurückzuführen. Abschreibungen waren in Höhe von 85,1 Mio. EUR (41,5 Mio. EUR) vorzunehmen, davon entfielen 45,0 Mio. EUR auf den Bereich alternativer Kapitalanlagen. Hierin spiegelten sich vor allem wirtschaftliche Unwägbarkeiten im Zuge der Covid-19-Pandemie wider. Insgesamt erzielten die selbstverwalteten Kapitalanlagen einen Ertrag von 656,8 Mio. EUR (771,8 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Rendite betrug 2,7 %. Das Depotzinsergebnis stieg deutlich auf 136,3 Mio. EUR (93,8 Mio. EUR). Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen fiel mit 793,1 Mio. EUR (865,6 Mio. EUR) niedriger aus. An der Ausschüttungsquote für die Basisdividende von 35 % bis 45 % des IFRS-Konzernergebnisses hält die Hannover Rück unverändert fest. Die Basisdividende wird bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierung und einem Konzernergebnis im Rahmen der Erwartungen durch die Zahlung einer Sonderdividende ergänzt.
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