Frauenfeld, 21. August 2014
Im ersten Halbjahr 2014 hat Zur Rose das Umsatz- und Ergebniswachstum des ersten Quartals fortgesetzt. Damit ist das Unternehmen nach dem wichtigen Übergangsjahr 2013 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat seine Position als europaweite Nummer Eins im Arzneimittelversand gefestigt. Für das Geschäftsjahr 2014 wird eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr erwartet.
Die gezielten Investitionen und Umstrukturierungen im Jahr 2013, die Zur Rose zur nachhaltigen Wachstums- und Ergebnissicherung tätigte, zahlten sich bereits im ersten Halbjahr 2014 aus. Trotz Einstellung des tschechischen Logistikstandorts in Česká Lípa konnte der Nettoumsatz in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0.9 Prozent auf CHF 457.5 Mio. gesteigert werden. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) erhöhte sich markant auf CHF 7.0 Mio., was einer Zunahme von 131.3 Prozent entspricht.
Zur Rose CH: Patienten schätzen den kostengünstigen Versandkanal
Zur Rose behauptete sich in ihrem Heimmarkt Schweiz erfolgreich. Im Ärztegeschäft gelang es, die staatlich verordneten Preissenkungen und Substitutionen durch Generika mit Volumensteigerungen zu kompensieren. Zudem profitierte das Ärztegeschäft weiterhin von der Einführung der Selbstdispensation per 1. Mai 2012 in Zürich und Winterthur, was die Verkäufe an die Endkunden reduzierte. Im Versandgeschäft geht die positive Entwicklung vor allem auf die Medikationsdienstleistung SpecialtyCare und auf die rezeptfreien Medikamente (OTC) zurück. In beiden Bereichen kann ein deutlicher Neukundenzugewinn verbucht werden. Der bequeme und kostengünstige Versandkanal gewinnt beim OTC-Sortiment stetig an Bedeutung.
Das Bundesgericht entschied am 7. Juli 2014, dass Zürcher Ärzte ohne Selbstdispensationsbewilligung (SD) für bestimmte Zusatzleistungen im Zusammenhang mit der elektronischen Rezeptübermittlung nicht mehr entschädigt werden dürfen. Die schriftliche Urteilsbegründung ist noch ausstehend. Von diesem Entscheid sind 35 Zürcher Ärzte betroffen. Ein elektronisches Rezept wird auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden an Zur Rose übermittelt. Da die Medikamente diskret und direkt nach Hause geliefert werden, schätzen vor allem chronisch kranke, gehbehinderte oder altersschwache Personen diesen komfortablen Dienst. Zur Rose bedauert, dass fortschrittliche Akteure, die zu einer modernen, sicheren und kostensenkenden Art der Medikamentenversorgung beitragen, betroffen sind.
DocMorris weiter auf profitablem Wachstumskurs
Das Umsatzwachstum von DocMorris setzte sich weiter fort. Das Online-Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten konnte deutlich ausgebaut werden. Seit der Ende 2012 in Kraft getretenen Ausweitung der deutschen Arzneimittelpreisverordnung ist es DocMorris nicht mehr gestattet, Patienten Rabatte zu gewähren. Dennoch verzeichnete der Vertrieb mit rezeptpflichtigen Medikamenten einen Zuwachs, da der Versandkanal insbesondere für chronisch kranke Patienten eine optimale und effiziente Medikamentenversorgung gewährleistet.
Unter dem Leitgedanken «Gesundheitssystem der Zukunft» stellt DocMorris mit Innovationen und Ideen den Kunden konsequent ins Zentrum und entwickelt sich zu einem umfassenden Gesundheitsberater. Jüngstes Beispiel ist der Einstieg in die Telepharmazie mit der Deutschen Telekom: Patienten können sich bequem zu Hause oder unterwegs audiovisuell über Medikamente und ihre Anwendung bei einem DocMorris-Apotheker informieren und beraten lassen. Die Einführung dieser Technologie stellt einen Meilenstein in der Entwicklung im Onlinegeschäft dar und bietet den DocMorris-Kunden echten Mehrwert.
Am Standort von DocMorris im niederländischen Heerlen begannen im Mai 2014 die Bauarbeiten für das neue Versandzentrum. Durch den Neubau werden Prozessoptimierungen und Produktivitätsfortschritte möglich, die zu deutlichen Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserungen führen werden. Der Bau wird im Sommer 2015 bezugsbereit sein.
Zur Rose EU mit guter Auslastung
Der hohe Bestellungseingang im ersten Halbjahr 2013, der aus den hohen Investitionen in die Lancierung der Zusammenarbeit der Versandapotheke Zur Rose mit der deutschen Drogeriemarktkette dm resultierte, stabilisierte sich im ersten Halbjahr 2014 auf einem erwartungsgemäss tieferen Niveau. Das operative Ergebnis der Zur Rose Pharma GmbH konnte deutlich gesteigert werden. Vom Standort Halle an der Saale aus wird seit Juni 2014 auch das Versandgeschäft der Marke VfG abgewickelt. Das VfG-Logistikzentrum im tschechischen Česká Lípa wurde per Ende Juni 2014 eingestellt. Die Geschäftseinheit Zur Rose Deutschland wird damit über die gesamte Wertschöpfungskette besser ausgelastet, was deren Wirtschaftlichkeit weiter verbessern wird.
Ausblick
Die Zur Rose-Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2014 insgesamt ein moderates Umsatzwachstum und in der zweiten Jahreshälfte weitere Verbesserungen der Profitabilität. Das Unternehmen wird seine Position als grösste Versandapotheke Europas in diesem ebenso attraktiven wie umkämpften Markt weiter stärken können.
Konsolidierte Erfolgsrechnung
in 1000 CHF |
Jan. – Juni 2014 |
Jan. – Juni 2013 |
Veränderung in % |
Nettoumsatz |
457’551 |
453’400 |
0.9% |
Sonstige Erlöse |
2’241 |
4’069 |
|
Warenaufwand |
-387’838 |
-383’997 |
|
Personalaufwand |
-28’958 |
-30’279 |
|
Übriger Betriebsaufwand |
-35’989 |
-40’164 |
|
Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) |
7’007 |
3’029 |
131.3% |
EBITDA in % vom Nettoumsatz |
1.5% |
0.7% |
|
Abschreibungen |
-4’421 |
-3’768 |
|
Betriebsergebnis (EBIT) |
2’586 |
-739 |
n.m. |
EBIT in % vom Nettoumsatz |
0.6% |
-0.2% |
|
Finanzergebnis |
-1’981 |
-1’299 |
|
Ergebnis vor Steuern (EBT) |
605 |
-2’038 |
n.m. |
EBT in % vom Nettoumsatz |
0.1% |
-0.4% |
|
Ertragssteuern |
-501 |
-634 |
|
Unternehmensergebnis |
104 |
-2’672 |
n.m. |
Unternehmensergebnis in % vom Nettoumsatz |
0.0% |
-0.6% |
|
Konsolidierte Bilanz
in 1000 CHF |
30.06.2014 |
in % |
31.12.2013 |
in % |
Aktiven |
|
|
|
|
Flüssige Mittel und Wertschriften |
19’116 |
|
31’563 |
|
Übriges Umlaufvermögen |
128’418 |
|
118’048 |
|
Umlaufvermögen |
147’534 |
65.8% |
149’611 |
66.5% |
Finanzanlagen |
5’534 |
|
6’070 |
|
Sach- und immaterielle Anlagen |
71’135 |
|
69’431 |
|
Anlagevermögen |
76’669 |
34.2% |
75’501 |
33.5% |
Total Aktiven |
224’203 |
100.0% |
225’112 |
100.0% |
Passiven |
|
|
|
|
Kurzfristiges Fremdkapital |
85’361 |
|
86’842 |
|
Langfristiges Fremdkapital |
64’724 |
|
64’890 |
|
Fremdkapital |
150’085 |
66.9% |
151’732 |
67.4% |
Eigenkapital |
74’118 |
33.1% |
73’380 |
32.6% |
Total Passiven |
224’203 |
100.0% |
225’112 |
100.0% |
Kontakt
Lisa Lüthi, Leiterin Kommunikation
E-Mail: lisa.luethi@zurrose.ch, Telefon: +41 52 724 08 14
Zur Rose
Die Schweizer Zur Rose-Gruppe ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Arzneimitteldistribution in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Sie ist überdies die europaweite Nummer 1 im Arzneimittelversand. Zur Rose wurde 1993 als Ärztegrossistin gegründet und betätigt sich seit 2001 auch als Versandapotheke für Privatkunden. Der operative Sitz der Gruppe befindet sich in Frauenfeld (CH), von wo aus auch der Schweizer Markt bedient wird. In Deutschland und Österreich ist Zur Rose mit ihren Tochtergesellschaften DocMorris in Heerlen (NL) und Zur Rose Pharma in Halle an der Saale (DE) aktiv. Die Unternehmen der Zur Rose-Gruppe zeichnen sich durch ein innovatives Geschäftsmodell aus und tragen zu einer optimalen und effizienten Medikamentenversorgung zu tiefen Preisen bei. Zur Rose beschäftigt an den verschiedenen Standorten über 800 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 911 Millionen Franken. Die Aktien der Zur Rose AG (ISIN CH0042615283) werden auf den Handelsplattformen OTC-X der Berner Kantonalbank und KMU-X der Zürcher Kantonalbank gehandelt. Die im Zusammenhang mit der Finanzierung der DocMorris-Akquisition im November 2012 begebene Unternehmensanleihe über 50 Millionen Franken ist an der Schweizer Börse SIX Exchange kotiert (Valor 19972936, ISIN CH0199729366, Ticker ZRO12).